Eco Pfad Kulturgeschichte Lohfelden

Lager Fernsicht

Im Bereich der heutigen Berliner Straße und Söhrestraße stand ab 1940 das Barackenlager Fernsicht. Hierher waren etwa 1550 Männer, Frauen und Kinder aus verschiedenen von Deutschen besetzten Ländern deportiert. Die Erwachsenen und älteren Kinder mussten als Zwangsarbeiter in den Fieseler-Werken (Kassel-Waldau) und Junkers-Werken (ehemaliges AEG-Gelände) arbeiten. Ihre Lebenssituation war geprägt von überlangen Arbeitszeiten, schlechter Unterkunft und katastrophaler Ernährung. Hinzu kamen eine mangelhafte ärztliche Versorgung und Misshandlungen durch das Wachpersonal.

Nach Kriegsende dienten die Baracken als Wohnraum für Flüchtlinge aus Sudetenland und Schlesien. Mitte der 1960er Jahre wurden sie abgerissen und das Bauland für den sozialen Wohnungsbau genutzt.